Trotz des bereits spürbaren Herbstes ließen sich die Sucht-Selbsthilfegruppen unseres Kreisverbandes am vergangenen Samstag nicht abhalten, ihr alljährliches Sommerfest zu begehen. Fern sommerlicher Unbeschwertheit mutete auch der angekündigte Fachvortrag von Frau Quittschalle zum ernsten, aber wichtigen Thema »Depression und Suizidalität im Kontext der Suchthilfe« an. Frau Quittschalle ist Psychotherapeutin und engagiert sich im Leipziger Bündnis gegen Depression e.V.
Aufgrund des großen Interesses war die Orangerie in Gaschwitz bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Referentin nahm die Enge mit Humor und zog eine treffende Parallele: Bei einer depressiven Erkrankung seien oft auch Denken und Fühlen stark eingeengt.
Anschließend informierte sie über Häufigkeit, Symptome, Verlaufsformen, Ursachen und die unterschiedlichen Gesichter depressiver Erkrankungen. Besonders wichtig war ihre zuversichtliche Botschaft: Depressionen sind behandelbar. Heute stehen verschiedene medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten sowie ergänzende Verfahren wie Licht- und Wachtherapien zur Verfügung.
Ein bedeutsamer Aspekt für die Suchthilfe: Etwa 30 Prozent der Menschen mit einer Suchterkrankung leiden zusätzlich an einer Depression. Hier sei entscheidend, beide Krankheitsbilder im Blick zu behalten und gezielt zu behandeln.
Beim anschließenden Beisammensein mit Bratwurst und dem traditionellen Quiz wurde weiter über den Vortrag diskutiert. Unsere Gruppenmitglieder sowie Gäste aus befreundeten Gruppen aus Chemnitz, Wurzen und Reichenbach nutzten die Gelegenheit zum Austausch – ein Zeichen, wie sehr das Thema verbindet.
Bei Fragen zu Suchtproblemen, begleitenden psychischen Erkrankungen oder unseren Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige können Sie sich gerne an die Kolleginnen unserer Suchtberatungsstelle wenden.