Für die Zukunft brauchen wir unsere historischen Wurzeln!
Unglaublich, ergreifend, berührend, unvergesslich: Worte beschreiben nicht annähernd die Erfahrung, die unsere Kameraden am Wochenende auf ihrer Solferino-Fahrt gemacht haben.
Gemeinsam mit den Kameraden aus Thüringen begaben sie sich bereits am Donnerstag auf ihre Reise durch die Rotkreuzgeschichte.
Die erste Station der Solferino-Fahrt bildete der Besuch des Internationalen Museums des Roten Kreuzes in der Stadt Castiglione delle Stiviere. Die Stadt befindet sich nur wenige Kilometer vom Ort der damaligen Schlacht von Solferino. Castiglione delle Stiviere wurde durch die Aktivitäten von Henry Dunant in den Mittelpunkt gerückt. Unsere Kameraden haben im Museum so einiges aus der historischen Perspektive erfahren.
Neben einer Stadtbesichtigung, dem Besuch des Musei e Monumenti della Battaglia, in dem es allerhand Ausstellungsstücke des Schlachtgeschehens wie Waffen, Uniformen, Truppenkarten und Überblicken zum 1. Weltkrieg zu entdecken gab, waren sie ebenso beeindruckt von der Knochenkapelle Ossario di Solferino.
Am Samstagnachmittag war es dann endlich soweit: Aufbruch zum Fackelumzug! Gemeinsam mit den Kameraden aus Thüringen machten sich unsere Ehrenamtlichen auf den Weg, den 12-Kilometer-Marsch insgesamt mit 7.000 Rotkreuzlern aus aller Welt zu bestreiten. Alle mit denselben Werten und Gedanken des Spruches "tutti fratelli". (Die Fiaccolata ist der berühmte Fackelzug von Solferino nach Castiglione zum Gedenken an die Schlacht bei Solferino).
Sonntag hieß es dann leider wieder Abschied nehmen. Aber die Erfahrungen und Eindrücke bleiben unvergessen.
Für die Zukunft brauchen wir unsere historischen Wurzeln!
"Während des Sonnabends treffen so zahlreiche Verwundetenzüge ein, dass die Verwaltung, die Einwohner und die Truppenteile, die man in Castiglione zurückgelassen hat, auf keine Weise mehr fähig sind, diesem Elend entgegenzutreten. Und so beginnen jetzt Szenen, anders zwar als am vorigen Tage, doch genauso beklagenswert. Jetzt gibt es genug Scharpie, aber es fehlt an Händen, um sie auf die Wunden zu legen. [...] in diesem entscheidenden Augenblick kann man nicht genügend Hilfskräfte auftreiben."*
"Was für Todeskämpfe, was für leidvolle Szenen spielen sich in diesen Tagen des 25., 26., und 27. Juni ab! Die Wunden sind durch Hitze und Staub, durch Mangel an Wasser und Pflege entzündet, und so werden die Schmerzen immer stärker. [...] Immer fühlbarer wird der Mangel an Hilfskräften, an Krankenwärtern und Dienstpersonal."**
* zitiert aus: Eine Erinnerung an Solferino. Henry Dunant, S. 70
** s.o., S. 72-73
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